Waldkauz

Beschreibung

Die bei uns in der Schweiz am weitesten verbreitete Eule, der Waldkauz wiegt zwischen 330 und 630 g un erreicht eine Körperlänge von 40 bis 42 cm. Weibchen sind tendenziell schwerer als Männchen. Der Körperbau ist kompakt, der Kopf wirkt im Verhältnis zur Körpergröße groß. Der dicke Schnabel ist stark gekrümmt und gewöhnlich schwefelgelb. Die Augen sind blauschwarz. Das Gefieder weist eine rindenartige Tarnfärbung auf. Die Körperoberseite ist grundsätzlich dunkler als die Körperunterseite. Das Gefieder sitzt sehr locker und lässt dadurch den Waldkauz größer wirken, als er tatsächlich ist.

Lebensraum

Als Brutrevier bevorzugt der Waldkauz alte Laub- und Mischwälder. Der nachtaktive Greifvogel ist sehr anpassungsfähig, er brütet auch in Parkanlagen und auf Friedhöfen. Auch in den Wintermonaten verlässt der Waldkauz sein Revier nicht, er ist ein ausgeprägter Standvögel. Lediglich die Jungtiere werden während der Herbstbalz aus dem Revier der Eltern vertrieben.

Nahrung

Der Waldkauz ist vorwiegend nachtaktiv. Den Tag verbringt er meist in schützender Deckung. Entlang von Waldrändern oder Wegen, sowie waldnahen Wiesen und Feldern sucht der Waldkauz in seinem lautlosen Flug nach seinen Beutetieren. Mäuse bilden die Hauptnahrung, aber auch kleine Vögel und Amphibien werden nicht verschmäht. Beutetiere bis zur Größe eines Eichhörnchens kann der Waldkauz überwältigen.
Auf seinem Ansitz wartend würgt er hin und wieder seine Gewölle aus. Das aus Haar und Kochen bestehende Gewölle gibt Ausschluss darüber, was der Waldkauz in der letzten Nacht erbeutet hat.

Biologie

Bereits im Januar kann man den schaudernden Gesang der Eule hören. Im Februar / März paaren sich die Waldkäuze und beginnen mit der Eiablage. Das Weibchen legt 2-4 weiße, fast runde Eier. Nach 28-30 Tagen schlüpfen die Jungen aus ihrer Eischale und werden von den Eltern mit kleinen Fleischstücken gefüttert. Nach ungefähr 30 Tagen verlassen die flauschigen jungen Eulen ihre Bruthöhle. Beim Sprung aus der Höhle fallen viele Waldkauzjungen auf den Erdboden. Sie versuchen dann, laufend zu einem Gestrüpp oder einem dickborkigen Baum zu kommen, an dem sie hochklettern können. Als sogenannte Ästlinge, werden sie dort von den Elternvögeln versorgt. Ab dem vierten Monat werden die Jungen langsam selbstständig. Die Altvögel verteidigen ihre Jungen vehement, mit Angriffsflügen werden Menschen und Tiere vertrieben.

Artförderung

Durch das Aufhängen von Nistkästen versucht der NVSW seit vielen Jahren, den Höhlenbrüter zu unterstützen. Durch all jährliche Kontrollen der großen Kästen werden die Bestände im Wehntal erhoben und kontrolliert. An vielen Nistkästen ging die Zeit nicht spurlos vorbei. Einige Kästen sind mit Ästen und kleinen Bäumen zugewachsen, andere sind durch das Wachsen der Bäume gerissen und ein paar dieser Nistkästen sind nicht mehr auffindbar.

Auch die Erfolgskontrolle der letzten 10 Jahre hat gezeigt, dass viele der Nistkästen gar nie aufgesucht worden sind. Was sind die Gründe dafür? Hat es genügend natürliche Höhlen, ist die Dichte der aufgehängten Kästen zu hoch, ist der Standort der Kästen nicht ideal, oder hat es zu wenige Mäuse die dem Waldkauz als Nahrung dienen. Eine genaue Antwort auf diese Fragen können wir auch nicht geben. Aber diese Auswertungen haben uns dazu bewogen etwas zu ändern.

Wir werden im Jahr 2012 die Waldkauzbehausungen reparieren und einige davon an neuen Standorten wieder aufhängen. Lichte Wälder, Lichtungen und Waldränder, sind bevorzugte Standorte.

 

Ein Gedanke zu „Waldkauz

  1. Es freut mich, dass in diesem Jahr die Waldkauznistkasten wieder repariert werden!
    Grundsätzlich sind die Anzahl Reviere vom Jagdgebiet abhängig. Danach spielen sicher auch mögliche Nistplätze eine wichtige Rolle. Die Waldkäuze brüten auch nur in guten Mausjahren, wohingegen sie bei schlechtem Nahrungsangebot ganz auf eine Brut verzichten. So ist es möglich, dass zwar Waldkäuze im Wald zu beobachten sind, diese aber für 1-2 Jahre nicht zur Brut schreiten.
    Ich betreue ein Gebiet von über 100 Quadratkilometer und etwa 70 Nistkasten. Davon sind je nach Nahrungsangebot so zwischen 1 und 17 Bruten pro Jahr zu verzeichnen. Selbst nach einigen Jahren werden noch unbenutzte Nistkästen belegt. Ich kann aber auch einige Stammreviere feststellen, wo immer die selben Käuze anwesend sind. Ich habe pro halbem Quadratkilometer Wald einen Nistkasten montiert. Dies entspricht einer höherer Dichte, als jemals belegt werden können. Aber so haben die Käuze auch noch eine Auswahl an Bruthöhlen oder können diese als Schlafplätze im Winter nutzen.

    Ich setze übrigens auf eine neuartige Art und Weise der Nistkästen. Ich stelle diese aus alten Kunststoffkanistern her. Die Herstellung ist schnell und kostengünstig. Einzig das Material und die Farbe stören einige Förster. Die farbigen Nistkasten hänge ich dann einfach nicht in Sichtweite von Waldwegen auf, sodass sich auch Spaziergänger nicht daran stören (und auch die Brut gefährden können). Hier einige Infos dazu: http://www.strixaluco.ch/nistkasten.html

    Grüsse und viel Erfolg
    Dani

    http://www.strixaluco.ch

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