Klingnauer Stausee

Samstag 6. Februar 2016, Exkursion an den Klingnauer Stausee

20160206_144413Den ersten Anlass im neuen Jahr starteten wir mit einer Exkursion an den Klingnauer Stausee. Um diese Jahreszeit kennt man den Stausee als Ort, wo es windig und oft auch regnerisch ist. Ganz anders präsentierte sich die Wetterlage jedoch dieses Mal; bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein konnten wir unsere Exkursion gemütlich angehen.

Mit Robert Sand und Rolf Wiedmer hatten wir zwei kompetente Exkursionsleiter, die uns während der rund 3 Stunden dauernden Exkursion allerhand Wissenswertes und Neues entdecken liessen. Da insgesamt 25 Erwachsene und 8 Kinder teilnahmen, teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Rolf Wiedmer übernahm die Führung der „Eltern-Kind Gruppe“, Robert Sand die restlichen Erwachsenen.

Gleich zu Beginn sahen wir eine der bekanntesten Entenvögel; die Stockente. Einige Exemplare konnte man grasend im angrenzenden Acker beobachten. Dazwischen konnten wir auch Schnatterenten ausmachen. Der Blick durch das Fernglas auf den Stausee zeigte uns eine Gruppe Löffelenten und auch die kleinste Ente Europas, die Krickente war zu sehen.

EisvogelPlötzlich kam Aufregung in unsere Gruppe, da ein Eisvogel gesichtet wurde. Er präsentierte sich auf einem Ast sitzend ausgezeichnet für eine Fotoaufnahme. Die Gruppe von Rolf Wiedmer hatte während der Exkursion gleich 5 Eisvögel sichten können!

Zurück zu den Entenvögeln, beobachteten wir Reiherenten und auch Tafelenten. Diese beiden Tauchenten-Arten ernähren sich im Winter hauptsächlich von der Wandermuschel. Diese wurde in den 60er Jahren eingeschleppt (ist also keine einheimische Muschel-Art) und vermehrte sich explosionsartig. Je nach Art kann eine einzelne Ente bis zu einem Kilogramm Wandermuscheln täglich verspeisen!

Auch eine Säger-Art, den Gänsesäger bekamen wir zu Gesicht. An Grösse übertrifft der Gänsesäger bei uns alle Schwimm- und Tauchenten. Die Hauptverbreitung liegt in Skandinavien, Sibirien und Nordamerika. Auch im nördlichen Alpenvorland gibt es eine Brutpopulation, von der rund die Hälfte an den Schweizer Seen und Flüssen brütet. Damit kommt unserem Land eine grosse Verantwortung für die Erhaltung dieser Population zu.

Ein Haubentaucher war fast nicht zu erkennen, da er mit dem Kopf zwischen den Federn vor sich hin döste und sich so auf dem See treiben liess. Zudem war er, gemäss Robert Sand, noch nicht ganz ausgefärbt, also noch ein Jungtier, und hatte die auffällig orange-schwarzen Federlappen an den Kopfseiten und die schwarze Federhaube noch nicht.

SeidenreiherAuf den Strommasten die aus dem Wasser ragten, sahen wir auch noch Kormorane sitzen. Hier kam die Frage von einem Exkursionsteilnehmer, wieso einige einen weissen Bauch aufwiesen. Robert Sand konnte diese Frage ohne zu zögern beantworten und erklärte, dass es sich um Jungtiere handelte.

Graugänse, Mittelmeermöven, Brachvögel, Höckerschwäne, Sumpfhühner, Seidenreiher…..die Liste an beobachteten Tieren könnte noch beliebig weitergeführt werden. Die Gruppe mit Rolf Wiedmer kam auf 33 verschiedene Exemplare, die gesichtet wurden.  Die Vielfalt der Vögel, die sich am Klingnauer Stausee in den Wintermonaten aufhält, ist riesig und ein Ausflug dorthin lohnt sich immer!

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7.2.16, Evelyne Güntlisberger

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