Biodiversität im Siedlungsraum

Für viele Tiere bilden Kleinstrukturen wie offene Bodenstellen, Totholz, abgestorbene Stängel oder Steinhaufen einen unverzichtbaren Teillebensraum, sei es als Nistplatz, Tages- oder Nachtversteck, Aufwärmestelle oder Überwinterungsort.
Der Siedlungsraum zeichnet sich durch Kleinräumigkeit aus. Er ist deshalb für ein enges Nebeneinander von Kleinstrukturen und blütenreichen Lebensräumen besonders geeignet.

Mit wenig Aufwand kann viel für die Natur erreicht werden!


Steinhaufen mit Wurzelstock

Die geschützten Hohlräume und Nischen bieten vielen Tieren Unterschlupf. Bevorzugt wird beim Erstellen des Haufens zuerst eine Mulde ausgehoben und ebenfalls mit Steinen gefüllt. So wird die Frostsicherheit erhöht, und der Steinhaufen kann Eidechsen,  Feuersalamandern und weiteren Amphibien  als Überwinterung dienen.


Scheiterbeigen

Man kann eine Scheiterbeige als spannendes Gestaltungselement im Garten stehenlassen. Gerne wird sie von Fledermäusen, Wildbienen und anderen Insekten besiedelt. Unzählige Kleintiere wie verschiedene Käferlarven leben im und von toten Holz und sind unerlässlich für den Zersetzungsprozess.


Ruderalflächen

Sind selten gewordene Trockenstandorte. Sie werden mit Kies an sonnigen Standorten angelegt. Auf den Flächen gedeihen sehr spezielle und schöne Wildblumenarten, welche wiederum von Schmetterlingen und anderen spezialisierten Insektenarten besucht werden. Ausserdem ist eine Ruderalfläche ein wichtiger Nistplatz für Wildbienen.


Wildbienennisthilfe

Viele Wildbienen nagen sich ihre Nisthöhlen an Abrisskanten, im Erdboden, in Pflanzenstängeln oder Holz selbst. Andere nisten in Hohlräumen in Erd-, Fels- und Mauerspalten, in Totholz oder Schneckenhäusern. Eine dritte Gruppe, die Kuckucksbienen, bauen keine eigenen Nester, sondern schmarotzen bei andern Bienen. Die einzelnen Bienenarten stellen oft ganz spezifische Ansprüche einerseits an den Nistplatz und andererseits an die Futterpflanzen. Wohnungsnot und Nahrungsmangel sind verbreitet. Mit geringem Aufwand können für Wildbienen diese Mangelerscheinungen behoben werden. Wildbienen und weitere Insekten kann man mit Nisthilfen, die an sonnigen Stellen und vor Regen geschützt aufgestellt werden, unterstützen. Da neben den Nistplätzen das Blütengebot entscheidend ist, muss in der Umgebung für ein reichhaltiges Blütenangebot gesorgt werden.


Blumenwiesenstreifen

Von einem Blumenwiesenstreifen profitieren etliche Tier- und Pflanzenarten. Die Blumen locken Wildbienen und Schmetterlinge in den Garten. Auch Heuschrecken fühlen sich im Wiesenstreifen sehr wohl. Diese Insekten sind die Nahrung verschiedener Vogelarten. Ein Blumenwiesenstreifen wird bevorzugt mit einer Samenmischung aus einheimischen Wildblumen und Gräsern z.B. von UFA eingesät.


Sträucher

Einheimische Sträucher können als Sichtschutz gepflanzt werden. Über das ganze Jahr bietet eine solche Hecke verschiedensten Tierarten wichtige Überlebensgrundlagen. Im Frühling brüten darin diverse Vogelarten. An den Blüten sammeln Insekten Pollen und Nektar. Im Herbst und Winter sind die Beeren der Sträucher eine wichtige Nahrung für Vögel und Säugetiere.

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