Ornithologische Flughafenexkursion

Samstag, 20. Mai 2017. „Morgenstund hat Gold im Mund“, kann es nicht gewesen sein, schliesslich war es noch mitten in der Nacht als sich 24 Teilnehmer, auf zur zweiten Exkursion in diesem Jahr machten. Abfahrt mit dem Car in Niederweningen Dorf 4:00 Uhr in der Nacht, 4:15 Uhr Weiterfahrt vom Bahnhof Schöfflisdorf / Oberweningen an den Flughafen Zürich.

P1010405Nach der Sicherheitskontrolle ging es mit dem Bus hinaus in das Naturschutzgebiet am Pistenende bei Oberglatt. Inzwischen war es 5.30 Uhr doch der Sonnenaufgang fand oberhalb der uns umgebenden Nebelschleier statt. Der Weg führte durch eine Moorlandschaft an Magerwiesen, Bachläufen, Hecken und Wasserstellen vorbei. Wäre nicht der Lärm der startenden und landenden Flugzeuge, man würde es nicht für möglich halten, sich zwischen zwei Pisten eines interkontinentalen Flughafens zu befinden, an dem pro Jahr über 25 Millionen Passagiere abgefertigt werden.

Zu den ersten Beobachtungen dieses Morgens gehörten Feldlerchen und Turmfalken im Rüttelflug. Die ornithologischen Höhepunkte der Exkursion waren aber zweifelsohne die Dorngrasmücken (leider nur gehört) und die seltenen Grauammern (gesehen). Von letzteren ist im Kanton Zürich nur noch die Population am Flughafen bekannt. Die Grauammern finden in den Magerwiesen am Pistenende ohne Hecken und Bäume ideale Lebensbedingungen vor.

Auch wenn der ganze Flughafen von einem Zaun umgeben ist, so ist es ausdrücklich erwünscht, dass neben den Vögeln auch andere Tiere dieses Schutzgebiet bewohnen. Inzwischen ist auch der Biber wieder heimisch geworden und wir konnten zwei seiner Staumauern in einem Bach bewundern. Speziell mit Aststrukturen gefördert werden Wiesel, weil sie helfen, die Mauspopulation in Schach zu halten. Dadurch wird das Gebiet speziell für Greifvögel uninteressant, was wiederum das Risiko für gefährliche Zusammenstössen von Flugzeugen mit grösseren Vögeln senkt (bird strike).

P1010412Unser Exkursionsleiter, ein passionierter Ornithologe, arbeitete vor seiner Pensionierung selbst am Flughafen Zürich und konnte unsere Blicke so nicht nur auf die gefiederten Vögel, sondern auch auf ein paar ganz spezielle mit Triebwerken unter den Flügeln lenken. Besonders eindrücklich die Landung des grossen A380 aus Singapur kommend hautnah zu erleben.

Zurück am Dock E ging es gegen 8:30 Uhr mit dem Bus zurück an den Flughafenkopf und mit dem Car wieder ins Wehntal, wo der Tag erst begonnen hatte.

 

Bericht: Udo Fischer

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